bi Planung Bachweg

Das Klärwerk versorgt 170 000 Einwohner. (Foto: Schepp) © Oliver Schepp

Gießen (mö). Das Gießener Klärwerk gehört mit einem Einwohnergleichwert von 300.000 bereits zu den größten Anlagen in Hessen. In den nächsten Jahren soll das weitläufige Areal an der Lahnstraße noch weiter in Richtung Bachweg wachsen. Dies teilte Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich im Stadtparlament mit.

»Die Mittelhessischen Wasserbetriebe werden in den kommenden Jahren verschiedene große Bauvorhaben umsetzen«, sagte die Grünen-Politikerin und klärte damit auf, welchem Zweck in die in letzter Zeit getätigten Grundstückskäufe dienen.

Bei den Projekten handelt es sich nach Angaben von Weigel-Greilich um den Bau eines Verwaltungsgebäudes einschließlich eines Betriebshofs. Das Sozialgebäude des Betriebshofs genüge den Anforderungen der Arbeitsstättenverordnung und der einschlägigen technischen Regeln für Arbeitsstätten nicht mehr. Die Verwaltung des Betriebshofs sowie die für die Grundstücksentwässerung zuständige Abteilung seien in Bürocontainern untergebracht.

Kommt Klärschlammverbrennung?

Zu der Baumaßnahme gehört weiterhin die Errichtung einer Filteranlage zur Phosphorelimination. Außerdem soll das Klärwerk eine vierte Reinigungsstufe erhalten, die für die Entfernung von Mikroschadstoffen benötigt werde, erläuterte die Bürgermeisterin.

Ein Teil der Flächen könnte zudem benötigt werden, um dort Anlagen zur Klärschlammverwertung zu bauen. Ob an dem Standort auch eine Verbrennungsanlage für Klärschlamm oder andere Immissionen verursachende Anlagen errichtet werden, ist noch nicht entschieden.

Derzeit arbeiteten die Technische Hochschule Mittelhessen, die Stadtwerke Gießen und MWB ein neues Klärschlammverwertungskonzept (die Gießener Allgemeine Zeitung berichtete). Weigel-Greilich dazu: »Verfahren und Standorte für die in Betracht zu ziehenden Verfahren sind noch nicht entschieden und Gegenstand der kommenden Planungen«. Aspekte wie Emissionen, Verkehrsbelastung und Schutz der Bevölkerung vor Beeinträchtigungen seien selbstverständlich auch Bestandteil dieser Überlegungen.

Kosten benannte die Dezernentin nicht, sagte aber zu, dem Parlament die Erweiterungspläne für Klärwerk und Betriebshof vorzulegen. Noch seien die Konzepte nicht belastbar genug.

 

© Gießener Allgemeine Zeitung 2017 - www.giessener-allgemeine.de (Artikel vom 20.12.2016)