Sie sind nachtaktiv und können exzellent schwimmen, tauchen und klettern. Auf Müllplätzen, in der Kanalisation oder auch in Gebäuden sind sie zu Hause – die Rede ist von meist als abstoßend empfundenen Nagetieren, den Ratten. Die überwiegend in Erdlöchern lebenden Tiere gelangen durch das Kanalnetz problemlos von Ort zu Ort. Die Kanäle besitzen in Gießen eine Länge von ca. 500 km. Durch die gleichbleibende Temperatur und das reichhaltige Nahrungsangebot, das ihnen über Abfluss und WC serviert wird, finden sie in der Kanalisation ganzjährig geeignete Lebensbedingungen vor. Wer jedoch glaubt, Ratten seien nur in der Kanalisation zu Hause, irrt.
Achtlos weggeworfene Lebensmittelreste, nicht verschlossene Mülleimer oder Müllsäcke sowie Futterstellen z.B. für Enten und Tauben machen auch unsere Umgebung in Gießen zu einem Schlaraffenland für Ratten, in dem sie sich sehr gut entwickeln können.
Hier sorgen sie mit ca. 40 Nachkommen pro Weibchen das ganze Jahr über für Nachwuchs. In Deutschland kommen so schätzungsweise auf einen Einwohner etwa 4 freilebende Ratten.
Ratten sind potentielle Überträger verschiedenster Infektionskrankheiten und gefährden Menschen und Haustiere. Belastbare Untersuchungen darüber, wie viele Nager welche Erreger in sich tragen, sind allerdings nicht bekannt.